Recycling und Entsorgung: Risiken eindämmen durch Analytik von Abbruchmaterialien

Die Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) gibt vor, welche Stoffe bei einem Abbruch von Gebäuden oder Bauwerken wie beispielsweise Straßen getrennt werden müssen, um sie wiederverwerten oder fachgerecht entsorgen zu können. Dies betrifft zum Beispiel Glas, Kunststoff, Metalle, Holz, Dämmmaterialien, Bitumengemische, Baustoffe auf Gipsbasis, Beton oder Ziegel. Für einige dieser Materialien gibt es zusätzlich spezielle analytische Anforderungen, bei denen WESSLING als unabhängiges Labor gern unterstützt. Die Analyseergebnisse geben bei Bauprojekten Planungssicherheit hinsichtlich einer fachgerechten Entsorgung des Materials.

WESSLING Mitarbeiter auf einer Baustelle

Asbest und PCB in Baumaterial erkennen und Risiken eindämmen

Unsere Analysen zeigen, ob es sich bei dem untersuchten Material um gefährlichen Abfall handelt und deshalb eine spezielle Entsorgung notwendig wird. Darunter fällt zum Beispiel Asbest, für das eine Ermittlungspflicht des Eigentümers zum Schutz des Gebäudenutzers besteht. Asbest wurde vor allem in den 60er- und 70er-Jahren in Baumaterialien verwendet. Seit 1984 war zunächst nur schwach gebundenes Asbest in Deutschland verboten, so dass der Stoff im Hochbau bis 1995 weiterhin eingesetzt wurde. Da in der Europäischen Union (EU) Asbest erst 2005 vollständig verboten wurde, ist auch in relativ neuen Baustoffen möglicherweise noch Asbest enthalten. Heute ist bekannt, dass der Stoff krebserregend ist und unter anderem Asbestose verursachen kann. Besonders das zusammenwirken von Asbeststaub und Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) führt zu einem deutlich erhöhten Lungenkrebsrisiko. 

Oft kann nur mit einer LaborAnalyse die Abfallschlüsselnummer konkretisiert werden. Diese Nummer wird auch Spiegeleintrag genannt und bezeichnet verschiedene Abfallarten in der Abfallverzeichnisverordnung (AVV). 

 
Seitenansicht eines Baggers, der an einer Abbruchstelle durch Schutt gräbt.

Auch Wandfarbe, Fugen oder Kleber können gesundheitsgefährdende Stoffe wie die Weichmacher Polychlorierte Biphenyle (PCB) enthalten. Risiken gehen außerdem von PAK-haltigen Bodenplatten oder Wasserleitungen aus Blei aus. Einige MaterialIen können zudem Formaldehyd oder Diisocyanate freisetzen und Holz mit den gesundheitsgefährdenden Stoffen Pentachlorphenol oder weitere Holzschutzmitteln gestrichen sein. WESSLING unterstützt hier als unabhängiges Labor mit umfassender Analytik. Wir untersuchen unter anderem:

  • Bitumengemische aus Trag,- und Binderschichten im Straßenbau: Analytik auf PAK (Polyzyklischen Kohlenwasserstoffen), Metalle (z.B. Quecksilber), Phenolindex und PCB (Polychlorierte Biphenyle) 
  • Dämmmaterialien wie Styropor: Analytik auf HBCD (Hexabromcyclododecan) 
  • Weitere mineralische Dämmstoffe: Analytik auf künstliche Mineralfaseranteile (KMF)

Gegebenenfalls können wir sie im Nachgang auch mit einem Gutachten unterstützen.

Logo Forschungsprojekt RECBest

Recycling bei Gebäudeabbrüchen: Engagement von WESSLING im neuen Forschungsprojekt RECBest

Mit der Optimierung der Verwertung von recycelbarem Material bei Gebäudeabbrüchen befasst sich auch das neue Forschungsprojekt RECBest. Unser WESSLING Experte Dr. Jens Reiber ist der Koordinator des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für zwei Jahre geförderten Projekts. Mehr Informationen gibt es hier.