Die Produktion von sicheren Lebensmitteln wird von Verbraucherinnen und Verbrauchern immer kritischer verfolgt und hinterfragt. Für Produzenten von Lebensmitteln ist dagegen die Lebensmittelsicherheit das „tägliche Brot“. Dabei werden die gesetzlichen Vorgaben, Anforderungen von Kunden und Zertifizierungsstandards immer komplexer und die erforderliche Dokumentation ist inzwischen ein nicht unwesentlicher Zeitfaktor in Unternehmen.
Die wenigsten Unternehmen kommen noch ohne einen Nachweis ihrer Maßnahmen zur Lebensmittelsicherheit aus, nach dem Motto: „Ist es nicht dokumentiert, ist es nicht gemacht.“ Insbesondere bei der Belieferung des Einzelhandels ist ein Nachweis durch eine entsprechende Zertifizierung heute fast zur Selbstverständlichkeit geworden.
Doch welche Standards gibt es inzwischen? Und welche Standards sind wann sinnvoll? Begleiten Sie uns kurz durch den aktuellen „Zertifizierungsdschungel“!
Die GFSI wurde im Jahr 2000 als Non-Profit-Organisation ins Leben gerufen. Ziel dieser Organisation ist es, die Lebensmittelsicherheit zu erhöhen, den Verbraucherschutz zu gewährleisten und somit das Verbrauchervertrauen zu stärken. Die GFSI entwickelte hierfür einen Leitfaden, in dem die wichtigsten Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit definiert wurden. Zertifizierungsstandards, die diese Anforderungen ausreichend erfüllen, werden von der GFSI entsprechend anerkannt. Heute findet die GFSI sowie die von ihr anerkannten Standards weltweit eine breite Akzeptanz.
Die wichtigsten von der GFSI anerkannten und in Deutschland am häufigsten implementierten Standards für Lebensmittelsicherheit sind:
Der IFS ist ein Gemeinschaftsprojekt des deutschen, französischen und italienischen Einzelhandelsverbandes. Heute ist die IFS Management GmbH (mit Sitz in Berlin) Eigentümer verschiedener privatwirtschaftlicher Zertifizierungsstandards, zum Beispiel des IFS Food, Logistics, Broker, Wholesale / Cash & Carry, etc. Dabei ist der IFS Food in Deutschland der am häufigsten anzutreffende und von Unternehmen zertifizierte Lebensmittelsicherheitsstandard.
Viele Einzelhandelsunternehmen fordern von ihren Lieferanten eine IFS-Zertifizierung. Damit einhergehend sind regelmäßig stattfindende Audits oder Assessments, also Überprüfungen, dass die gestellten Anforderungen des Standards zufriedenstellend im Unternehmen umgesetzt werden. Seit Oktober 2020 besteht die Forderung, ein solches Audit oder Assessment in unangekündigter Form mindestens alle drei Jahre durchführen zu lassen. Anerkannt von der GFSI ist neben dem IFS Food aktuell auch der IFS PACsecure und der IFS Logistics sowie der IFS Broker.
Der BRC Global Standard for Food Safety ist ein vom British Retail Consortium entwickelter Zertifizierungsstandard und in Großbritannien der gängigste Zertifizierungsstandard für Lebensmittelunternehmen. Die entsprechenden Standards (BRC Food, Agents&Broker, Storage & Distribution, etc.) ähneln den Zertifizierungs-Standards des IFS. Inhaltlich werden die gleichen übergeordneten Leitsätze der GFSI aufgegriffen und mit entsprechenden Anforderungen umschrieben. Ein deutlicher Unterschied liegt, neben der unterschiedlichen Gewichtung von Einzelanforderungen gegenüber dem IFS, auch im BRC-spezifischen Bewertungsmodell, welches im Rahmen der Zertifizierung zur Anwendung kommt. Für Unternehmen, die sowohl den britischen als auch den deutschen Einzelhandel beliefern, bedeutet dies häufig, das interne QM-System auf beide Standards auszudehnen und sich einmal pro Jahr zwei unabhängigen Zertifizierungsaudits- / Assessments zu unterziehen.
Der FSSC 22000 wurde von der Foundation for Food Safety Certification mit Sitz in den Niederlanden entwickelt und basiert auf einschlägigen ISO-Normen. Dazu zählen die Normen: DIN EN ISO 9001:2015, DIN EN ISO 22000:2018 und je nach Anwendungsbereich der Zertifizierung die entsprechende Norm aus der Reihe ISO/TS 22002-x sowie zusätzlichen Anforderungen des Standardgebers selbst. Aufgrund dieser Unabhängigkeit genießt dieser – ebenfalls von der GFSI anerkannte Standard – weltweit eine hohe Akzeptanz.
Die von der GFSI anerkannten Standards beinhalten die wichtigsten Kriterien zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit innerhalb der Herstellungskette von Lebensmitteln. Die Auswahl eines Zertifizierungsstandards hängt häufig von den Anforderungen der eigenen Kunden ab. Wird beispielsweise der deutsche Einzelhandel beliefert, so ist oftmals eine Zertifizierung nach dem IFS erforderlich. Bei der Belieferung herstellender Unternehmen, die nach dem FSSC 22000 zertifiziert sind, kann eine Zertifizierung nach diesem Standard in Erwägung gezogen werden. Wichtig ist dabei immer eine langfristige Betrachtung: Wer wird in den nächsten Jahren zum Kundenstamm gehören und welche Anforderungen stellen diese zukünftigen Kundinnen und Kunden an ihre Lieferanten?
Die WESSLING Fachleute bieten Kunden deshalb umfassende Leistungen in Sachen Lebensmittelsicherheit. Hierzu gehören die individuelle Beratung von Unternehmen vor Ort, die Prüfung und Optimierung der QM-Dokumentation, des HACCP-Konzeptes sowie der erforderlichen Gefahrenanalysen.
Zu den weiteren Leistungen gehören die Durchführung von internen Audits / Assessments, Betriebs- und Hygienebegehungen sowie Begleitung von externen Zertifizierungsaudits / Assessments. Außerdem führen unsere Expertinnen und Experten auch QM-, Hygiene- und HACCP-Schulungen durch.
„Mit unserem langjährigen Know-how unterstützen wir Sie aktiv auf dem Weg zum optimalen Zertifizierungsstandard für Ihr Unternehmen!“
Untersuchung von Materialproben und Messungen aus dem Labor: Mit unserer Asbestanalyse erhalten Sie mehr Sicherheit.