Radon (Rn-222) ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Edelgas, das im Boden aus dem radioaktiven Zerfall uranhaltiger Gesteine entsteht. Über Undichtigkeiten kann es in Gebäude eindringen.
Es zerfällt in weitere radioaktive Nuklide wie Polonium, Blei und Bismut (Feststoffe), die sich im Gebäude anreichern können. Die Novellierung des Strahlenschutzgesetzes vom 31. Dezember 2018 sieht Messungen und ggf. Schutzmaßnahmen für Arbeitsplätze und Aufenthaltsräume vor.
Zum Hintergrund: Etwa 35 Prozent der durchschnittlichen natürlichen und künstlichen Strahlenexposition der deutschen Bevölkerung ist auf Radon in Innenräumen zurückzuführen. Radon ist farb-, geruch- und geschmacklos. Es gelangt über gasdurchlässige Böden durch Undichtigkeiten in der Gebäudehülle im Bereich erdberührender Bauteile und durch Druckunterschiede (außen/innen) in die Häuser. Da Radon instabil ist (Halbwertszeit 3,8 Tage), zerfällt es in andere radioaktive Feststoffe. Diese können sich in Gebäuden anreichern, indem sie sich an Stäube binden. Die radioaktiven partikelgebundenen Nuklide des Radons und auch Radon selbst (Anteil gering) können im Lungengewebe eingelagert werden bzw. als radioaktives Gas mit dem Lungengewebe reagieren. Der Zerfall erfolgt unter Abgabe der biologisch wirksamen Alpha- sowie Betastrahlung fortlaufend.
Durch die Festlegung von Radonvorsorgegebieten, in denen erwartet wird, dass die Radon-Aktivitätskonzentrationen in Gebäuden mit Aufenthaltsräumen und Arbeitsplätzen den Referenzwert von durchschnittlich 300 Bq/m³ im Jahr überschreiten, müssen Reduzierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Diese Vorsorgegebiete müssen bis zum 31. Dezember 2020 von den jeweils zuständigen Behörden der Länder ausgewiesen werden. Neben den Langzeitmessungen, die mit passiven Kernspurdosimetern über mehrere Monate bis zu einem Jahr durchgeführt werden, setzt WESSLING aktive Messgeräte zur Suche von Eindringpfaden des Radons ein.
Auch bei der Baugrunderkundung im Vorfeld der Planung von Baugebieten werden aktive und direkt anzeigende Geräte eingesetzt. Nach ihren Ergebnissen kann die Ausführung erdberührter Bauteile ausgerichtet werden. Da sich schon in kurzen Abständen andere Gasdurchlässigkeiten des Untergrunds ergeben können, kann eine mögliche radonreduzierende Maßnahme ggf. eine einfache Lageänderung des Baukörpers sein.
Auch im Gebäudebestand bestehen Möglichkeiten der Radonvermeidung. Hierzu gehören Abdichtungen im Außen- bzw. Innenbereich, Lüftungseinrichtungen und nachträgliche Gasdrainagen. Nach unserer individuellen Planung wird mit Zwischenprüfungen und Endabnahmen die erfolgreiche Anwendung gesteuert und belegt.
Untersuchung von Materialproben und Messungen aus dem Labor: Mit unserer Asbestanalyse erhalten Sie mehr Sicherheit.