Pluralibacter gergoviae - ein Bakterium unter ständiger Beobachtung

Pluralibacter gergoviae - ehemals Enterobacter gergoviae: Dabei handelt es sich um ein fakultativ pathogenes, ubiquitär vorkommendes Bakterium. Es wird der Familie der Enterobacteriaceae zugeordnet.

Die Bakterien sind Bestandteil der Darmflora und kommen darüber hinaus in fast allen Lebensräumen vor. Sie wurden in Stuhl- bzw. Kotproben von Mensch und Tier, in Pflanzen und Material von Pflanzen, in Wasser, Insekten und Milchprodukten festgestellt. Dadurch ergeben sich viele Möglichkeiten, durch die kosmetische Mittel mit Pluralibacter gergoviae verunreinigt werden können. Das gesundheitliche Risiko von mit Pluralibacter gergoviae kontaminierter Kosmetik ist und bleibt daher im Fokus von Kosmetikherstellern und Behörden.

Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht in seiner aktualisierten Stellungnahme Nr. 038/2020 vom 7. September 2020 auf die potentielle Gefahr des Bakteriums in kosmetischen Mitteln ein. Insbesondere Personengruppen wie zum Beispiel immunsupprimierte Menschen oder Kleinkinder finden hier explizit Erwähnung. Dort heißt es unter anderem: “Werden mit P. gergoviae kontaminierte Produkte verwendet, kann das Bakterium über offene Wunden oder die Schleimhäute in den Körper eindringen. Bei gesundheitlich geschwächten Menschen sind schwere Infektionen möglich.” Daher kommt das BfR zu dem Schluss, dass äußerlich anwendbare Kosmetikprodukte grundsätzlich frei von Pluralibacter gergoviae sein sollten.

 

Um sicherzugehen, dass Kosmetika das Wachstum von Pluralibacter gergoviae verhindern, sollte daher in jedem Konservierungsbelastungstest (KBT) auf dieses Bakterium geprüft werden. Die Prüfung auf ausreichende Konservierung ist Bestandteil der mikrobiologischen Untersuchung von kosmetischen Mitteln. In unserem hauseigenen Laboratorium für Mikrobiologie führen wir für unsere Kundinnen und Kunden Konservierungsbelastungstests gemäß ISO 11930 durch. Dieser Test ist insbesondere deshalb ratsam, da Pluralibacter gergoviae eine Resistenz gegenüber einigen Konservierungsstoffen aufweist. Gerne kann für den Test auch ein entsprechender "Hauskeim" eingesetzt werden.

 

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