Mikroplastik im Trinkwasser: Europäische Kommission beschließt einheitliche Analysemethoden

Die standardisierte Methode zur Messung von Mikroplastik in Wasser für den menschlichen Gebrauch ist eine Ergänzung der EU-Richtlinie 2020/2184. Sie dient u. a. dazu, Informationen über Mikroplastik in der Wasserversorgungskette besser sammeln zu können und dadurch eine hohe Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch zu sichern. Der Beschluss vom 11. März 2024 stellt damit einen erheblichen Fortschritt bei der einheitlichen Überwachung von Mikroplastik im Trinkwasser dar.

Im Konkreten hat die Europäische Union mit ihrer Ergänzung der Richtlinie 2020/2184 Methoden festgelegt, welche der Vereinheitlichung von Probenahme, Probenvorbereitung und Analyseverfahren dienen sollen. Hiermit wird ein wichtiger Schritt getan, um die teilweise sehr diversen Vorgehensweisen der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten in der Mikroplastikanalyse zu regulieren und abzustimmen. Dies sichert die Vergleichbarkeit und Qualität in der immer prominenter werdenden Thematik der Mikroplastik-Analytik.

microplastics in water

Bestehende Methoden zur Mikroplastikforschung

Bei der Analyse von Mikroplastik stehen zwei unterschiedliche Methoden zur Verfügung:

  • Optische Methoden, z.B. Infrarot- (IR) oder Raman-Mikrospektroskopie-Methoden: Hier werden einzelne Partikel durch Abrastern eines Filters, z.B. mit einem Laser, identifiziert. Zudem können Größe und Form untersucht werden. Die Identifizierung und Kategorisierung nach Polymertyp beruhen dabei auf Datenbankabgleichen der aufgenommenen Spektren. Die Ergebnisse werden in Partikel pro Volumen (Partikel /m³) sortiert und nach Polymersorte angegeben
  • Thermoanalytische Methoden: Hier wird die Probe unter Schutzgasatmosphäre bei hohen Temperaturen pyrolysiert. Die Pyrolyseprodukte werden mit einem GC-MS System analysiert und ausgewertet. Die Ergebnisse liegen hier nach Abschluss der Analytik als Massenkonzentration (µg/l) der einzelnen Polymerarten vor. 

Die von der Europäischen Kommission gewählten Methoden zur Mikroplastikanalytik im Trinkwasser sind die optischen Methoden.

Nachweis geringer Konzentrationen von Mikroplastik im Trinkwasser mit optischen Methoden

Die Methoden der optischen Infrarot- (IR) oder Raman-Mikrospektroskopie gelten im Vergleich zu thermischen Analysemethoden als zuverlässiger beim Nachweis geringer Konzentrationen von Mikroplastik im Trinkwasser. Unter anderem deshalb wurde diese Methode von der Kommission favorisiert. Abhängig von den individuellen Fragestellungen kann es dennoch sinnvoll sein, beide Analysenmethoden zu verwenden. 

Bei WESSLING können wir Ihnen sowohl die Analytik mit optischen Methoden als auch eine thermoanalytische Messung anbieten. Wir arbeiten dabei bereits in Anlehnung an die in der Richtlinie beschriebene Praxis. Sprechen Sie uns gerne an!

WESSLING Experte untersucht eine Wasserprobe

Probenahme, Verarbeitung und Analyse von Wasserproben

Die Kommission legt außerdem spezifische Richtlinien für die Probenahme, Verarbeitung und Analyse von Wasserproben fest. Für die Probenahme werden Filterkaskaden vorgegeben, welche Filter mit einer Maschenweite von 100 µm und 20 µm beinhalten. Die Richtlinie der EU sieht den Fokus der Analytik von Mikroplastikpartikeln und -fasern in einer Größenordnung von 20 µm bis 15 mm. Bei WESSLING sind wir nicht nur in der Lage, die geforderten 20 µm zu detektieren, sondern können schon Partikel ab einer Größe von 6 µm analysieren.  

Zukünftige Vorschriften umsetzen

Unsere Mikroplastik-Fachleute bei WESSLING sind Pioniere beim Einsatz fortschrittlicher Methoden zur Mikroplastikanalytik. Seit vielen Jahren investieren wir in modernste Ausrüstung und schulen unser Expertenteam im Labor, um unseren Kund*innen zuverlässige Analysen von Mikroplastik im Trinkwasser anbieten zu können.

Wir beschränken uns dabei nicht nur auf die Analyse von Trinkwasser, sondern sind in der Lage viele weitere wässrige Matrices zu bearbeiten und auf deren Mikroplastikgehalt zu analysieren. Durch den Einsatz von Methoden wie FT-IR-Mikroskopie, Raman-Mikroskopie und GC/MS-Pyrolyse identifizieren und quantifizieren wir präzise Mikroplastik in Wasserproben und tragen dadurch zur Qualitätssicherung des Trinkwassers bei.

Der Beschluss der Europäischen Kommission ist ein entscheidender Schritt hin zu einem besseren Verständnis von Mikroplastik im Trinkwasser, den wir bei WESSLING dadurch unterstützen, indem wir stetig daran arbeiten , auf dem aktuellsten Stand der Technik zu bleiben und unseren Kund*innen damit zuverlässige Analysen anbieten können. 

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Andre Schmitz