Auszeichnung für beste Masterarbeiten im Fach Lebensmittelchemie

In einer Feierstunde wurde jetzt der mit 1000 Euro dotierte Studienpreis für die beste Masterarbeit im Fach Lebensmittelchemie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) vergeben. Dr. Henning Kuchenbuch, Head of Analysis bei WESSLING, überreichte den von WESSLING bereits seit acht Jahren ausgelobten Preis an Sophie Pauline Vogel, die für ihre Arbeit miniaturisierte Kulturmethoden für die Untersuchung von Sekundärmetaboliten in Pilzkulturen entwickelte. Da durch die Corona-Pandemie die Verleihung im letzten Jahr ausfallen musste, wurde in diesem Jahr noch ein zweiter Preis vergeben: Fabian Weever wurde für seine Arbeit über die Wirkung von sekundären Pflanzenstoffen aus der Aroniabeere auf die Aktivität von Topoisomerasen ausgezeichnet.

Verleihung des Studienpreises für Lebensmittelchemie
Verleihung des Studienpreises für Lebensmittelchemie, © Peter Dziemba, WWU

Und darum geht es in den ausgezeichneten Abschlussarbeiten:

Um Mehr über die Wirkung von sekundären Pflanzenstoffen aus der Aroniabeere (Aronia melanocarpa (MICHX.) ELLIOTT) auf die Aktivität von Topoisomerasen zu erfahren, nahm Fabian Weever die DNA genauer unter die Lupe. Diese liegt in einer Zelle stark verdrillt in Form einer Doppelhelix vor, da der Zellkern in etwa eine Million Mal kleiner ist als die Länge des enthaltenen DNA-Stranges. Damit der DNA-Code gelesen werden kann, muss diese Verdrillung zunächst durch die Enzymklasse der Topoisomerasen aufgehoben werden. Topoisomerasehemmstoffe finden als Chemotherapeutika in der Krebsmedizin seit vielen Jahren Anwendung. Mit seinen Untersuchungen optimierte Fabian Weever eine Methode zur Detektion von DNA-Topoisomerase-Komplexen. Das durch die Weiterentwicklung deutlich vereinfachte Verfahren ist als “Rapid Isolation of Topoisomerase Cleavage Complex Assay” in der Fachzeitschrift Journal of Agricultural and Food Chemistry publiziert.

Sekundärmetabolite von Schimmelpilzen sind einerseits von großer Bedeutung in der Medizin, wie z.B. das Antibiotikum Penicillin. Andererseits können von Schimmelpilzen produzierte Giftstoffe in Lebens- und Futtermitteln gesundheitliche Probleme verursachen. Die von Sophie Pauline Vogel entwickelte miniaturisierte Methode in Kombination mit instrumentellen Analysetechniken ermöglicht eine im Vergleich zu klassischen Methoden deutlich kostengünstigere und effizientere Untersuchung auch größerer Mengen von Pilzkulturen. Das Verfahren ist auch geeignet, um einen Pilzbefall von Lebensmitteln oder Lebensmittel-Kontaktmaterialien zu simulieren und wird zukünftig als Routinemethode Anwendung finden.

Enge Bindung zwischen WESSLING und WWU

WESSLING unterstützt durch die Verleihung des Studienpreises Lehrangebote, Praktika und Plätze für Masterarbeiten den Wissenstransfer von der Theorie in die Praxis auf verschiedenen Ebenen. Ein enger Kontakt zu Universitäten wie der WWU und Fachhochschulen, die Beteiligungen an Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie die Mitarbeit in DIN- und Fachausschüssen geben dafür wichtige Impulse.

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